Westfälische Nachrichten vom 19.12.2012

Jochen Schmeing hat seine Passion zur Profession gemacht


Die Liebe des Discjockeys

„Der DJ ist älter.“ Jochen Schmeing lacht.
Viele kennen Schmeing als Vorsitzenden des Nikolaus-Vereins Epe oder haben schon bei ihm eine Kamera gekauft.
Seit 30 Jahren arbeitet er als Foto-Optik-Fachkaufmann, doch seine Liebe zur Musik reicht schon viel weiter zurück.


Von Christiane Nitsche

DJ Jochen im persönlichen Refugium: Im Keller seines Hauses hat sich
der 47-Jährige einen Raum  eingerichtet, der Musikfreunden das Herz
aufgehen lässt.
Foto: Christiane Nitsche

„Angefangen hat es mit ein paar Jungs im Bekanntenkreis“, erinnert er sich. „Wir haben damals unsere Schüleranlagen zusammengeschraubt und Musik gemacht – auch gerne mal laut.“
Jochen Schmeing war kaum 20 Jahre alt, als er seine ersten Jobs als Discjockey im „ON“ an der Enscheder Straße hatte. Es folgten Engagements bei Bügener in Epe und im Ottensteiner „Big Ben“. „Da bin ich auch jetzt noch zeitweise als Resident-DJ“, erzählt er. „DJ Jochen“ legt auf bei Hochzeiten, bei Partys und Betriebsfeiern. Mit den Jahren wuchs die Nachfrage immer weiter. 2009 wechselte er bei seinem Arbeitgeber, Foto Sander, auf eine Dreiviertelstelle. Heute leitet er sein eigenes Unternehmen „JS Audio“, mit dem er Beschallungen für Veranstaltungen anbietet – inklusive der Hardware, also der gesamten Audio-Technik, „auch für die Bürgerhalle“.

Die Platten und CDs, die Schmeing früher von Veranstaltung zu Veranstaltung schleppte, stecken heute aufgeräumt in Regalen im persönlichen Refugium des 47-Jährigen: Im Keller seines Hauses hat er sich einen Raum eingerichtet, der Musikfreunden das Herz aufgehen lässt. Tausende Titel füllen die Wände, auf Bändern, Platten, CDs und digital.
Schmeing legt eine LP von Johnny Guitar Watson auf. „Privat höre ich nicht die Charts oder Mainstream“, sagt er. „Das höre ich am Wochenende genug.“ Früher sei er tatsächlich Freitag, Samstag und Sonntag in Sachen Musik unterwegs gewesen. „Das muss man nicht wirklich ständig haben“, meint er heute. Schließlich hat er inzwischen Frau und Kinder. Und die wollen ihn auch gerne mal sehen.

„Mein Augenmerk liegt auf der Musik“, erklärt Schmeing. „Entertainer bin ich nicht.“ Das heißt für ihn: dezente Moderation ja, Cluberlebnis mit Anfeuern der Gäste und Gags am laufenden Band gibt es bei DJ Jochen eher nicht.

Ein Thema, das ihn wie viele Kollegen in den letzten Jahren zunehmend beschäftigt, ist die Veranstaltungssicherheit. „Es ist wichtig, dass die Technik zugelassen ist“, erklärt er. Auch das Thema Lärmsensibilisierung hat er sich auf die Fahne geschrieben. „Das ist eine ganz wichtige Geschichte“, sagt er. Die Zertifikate an seiner Wand verdeutlichen, was er meint: Nicht nur, dass er eine „DJ- Licence“ beim Berufsverband erworben hat. Schmeing ist auch Laserschutzbeauftragter. „Lasertechnik kann jeder kaufen. Aber die Anwendung ist eine sensible Geschichte.“

Natürlich könne er nicht nur die Musik spielen, die ihm selbst gut gefällt. „Man muss auch offen sein für Neues.“ Mit der Zeit aber entwickele man ein Gespür dafür, was ankommt. Dank Internet, Youtube und Bemusterung durch Musikverlage sei er immer auf dem Laufenden. „Als DJ muss man aufpassen, dass man nicht da stehenbleibt, wo man selbst die Jugend erlebt hat.“ In Schmeings Fall sind das die 80er-Jahre. Wenn er von „Perlchen“ spricht, fallen Namen wie Supertramp, Genesis, Barry White. „Mode und Musik sind immer auch Auflehnung gegen die Elterngeneration“, sagt er. Das sei heute nicht anders als vor 30 Jahren. „Musik muss immer ein bisschen provozieren.“

Das kann für die einen ein Titel von Helene Fischer sein, für die anderen einer von Sisters of Mercy – darum hat Schmeing die ganze Palette auf Lager. Dank digitaler Technik heute kein Problem mehr. Vieles ist leichter geworden, im wahrsten Sinne des Wortes: „Früher haben wir Eisenschweine geschleppt, heute ist alles elegant eingecaset. Das wiegt vielleicht noch 20 Kilo.“ Und auch das wird zunehmend leichter: Sohn Steffen packt mit seinen 14 Jahren gerne bei Auf- und Abbau mit an.

Quelle:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Borken/Gronau/Jochen-Schmeing-hat-seine-Passion-zur-Profession-gemacht-Die-Liebe-des-Discjockeys

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